Jugendliche im Alter von 15 bis 16 Jahren begaben sich auf eine Gedenkstättenfahrt nach Auschwitz. Dort haben sie sich mit den Schicksalen der deportierten jüdischen Villingerinnen und Villinger befasst.
Es ist wichtig an die Menschen, die während der Nazi-Zeit verfolgt, deportiert oder ermordet worden sind zu gedenken.Mit
den Stolpersteinen den Künstler Gunter Demnig wurde eine Möglichkeit
geschaffen, der deutschen Vergangenheit im Alltag zu begegnen – im
wahrsten Sinn des Wortes – auf Schritt und Tritt. Kleine Messingsteine
mit kurzen, eingravierten Hinweisen auf das jeweilige Schicksal sollen
an die Opfer der damaligen Zeit aus Villingen-Schwenningen erinnern.Die
zur Verlegung stattfindenden Mahnwachen und diese Broschüre sollen die
Geschichte der betroffenen Bürger erzählen. Die Stolpersteine sollen die
Erinnerung wach halten und darauf hinweisen, dass diese Erinnerungen
dauerhaft wach halten sollen.Am 6. März wurde an acht Standorten in
Villingen-Schwenningen Stolpersteine verlegt. Die kleinen, in den
Bürgersteig eingelassenen Gedenksteine sollen die Betroffenen wieder in
unser Bewustsein rücken.Sie sollen Mahnung und Warnung sein, dass
Rassismus und Fanatismus immer und überall zur Bedrohung unserer
Demokratie, aber auch grundsätzlicher Menschenrechte werden können.Durch
den Einsatz des Vereins Pro Stolpersteine, des Stadtarchivs, durch
Schüler:innen und durch Ehrenamtliche konnten die Lebensgeschichten der
einzelnen Familien zusammengetragen werden.
Johann
Wenzel Kalliwoda war in Prag zum Geiger und Komponisten ausgebildet
worden. Dass er auf seiner ersten größeren Auslandsreise nach
Donaueschingen kam und dort eine Stelle als Geiger und Kapellmeister
annahm, ist nicht erstaunlich. Denn die mediatisierte Familie zu
Fürstenberg hatte enge Verbindungen nach Böhmen und pflegte in der
südwestdeutschen Kleinstadt ein reges musikalisches Leben in der
Tradition der Musenhöfe des 18. Jahrhunderts. Warum aber blieb
Kalliwoda mehr als 40 Jahre lang in Diensten der Familie zu Fürstenberg?
Als Kapellmeister in ständischer Tradition gehörten dort
Gelegenheitskompositionen für Familienfeiern, kirchliche Feste und für
die Harmoniemusik zu seinen Aufgaben. Seit den 1830er Jahren war er aber
auch ein überregional sehr erfolgreicher Komponist und musste den
Ansprüchen der Verleger, der bürgerlichen Konzertpublika in den
musikalischen Zentren und einer scharf urteilenden Musikkritik
entsprechen. Wie prägten diese unterschiedlichen Anforderungen
sein kompositorisches Werk? Und wie sah er sich selbst: Als ein etwas
aus der Zeit gefallener Hofkapellmeister oder als ein moderner
bürgerlicher Komponist?
Gemeinsam erinnern und öffentlich erinnern – das heißt: Sich bekennen. Zwölf
Jahre nationalsozialistischer Schreckensherrschaft werden mit Recht als
die dunkelste Epoche der deutschen Geschichte angesehen. Die Verfolgung
und Vernichtung des europäischen Judentums war zweifellos eines der
größten Verbrechen, die unter dem NS-Regime im deutschen Namen begangen
wurde. Deshalb gibt es kein Vergessen und kein Verdrängen. Achtzig
Jahre sind vergangen seit der Deportation der Juden aus Baden und der
Pfalz. Dieses Unfassbare ist uns auch nach dieser Zeitspanne präsent und
wird es bleiben. Wenn wir am 22. Oktober hier in Villingen dieses
Ereignisses gedenken, lässt sich nichts daran ‚wiedergutmachen‘, keines
der vernichteten Leben zurückholen. Und dennoch ist das Erinnern, das
„Hereinholen zurück in unsere Stadt“, ein Stück wiederbringen der Würde
derer, denen Würde und Namen genommen wurde. Das
Grausame von damals nicht zu leugnen und zu ignorieren, sondern als
Mahnung für heute und die Zukunft zu sehen. Das ist der Imperativ, der
aus den Namen Gurs, Auschwitz und Majdanek erwächst. Es
ist deshalb willkommen, wenn engagierte Bürger aus Villingen
ehrenamtlich mit dem vorliegenden Buch einen wesentlichen Beitrag
leisten, damit das unbeschreibliche Leid unserer jüdischen Mitbürger im
Gedächtnis bleibt. Nur eine bewusste Vergangenheit ermöglicht der
nachwachsenden Generation, ihren Platz in der Gegenwart zu finden. Fakten
und Informationen über die ‚Wagner-Bürcke l-Aktion‘ führten dazu, dass
unsere Region im Südwesten Deutschlands die erste war, die als
‚judenrein‘ nach Berlin gemeldet wurde. Texte, Bilder und Quellen zum
Lagerleben und -sterben in Gurs sowie die Biografien der Deportierten
aus Villingen und dem Umfeld erscheinen besonders geeignet für Schulen
wie Jugendarbeit und Erwachsenenbildung. Die Texte und Quellen geben
dazu Einblick in die Gefühlswelt der damals unmittelbar Betroffenen. Sie
lassen zumindest ersatzweise ahnen, was sie durchleiden mussten. Nicht
zuletzt erteilen wir damit allen Versuchen eine Absage, Menschen nach
Herkunft oder Religion zu beurteilen mit dem Ziel, sie ausgrenzen zu
wollen.
"Unsere Mahnwachen sollen ehrenvolles Gedenken an jene wecken, die für immer verstummt sind, vor Erschöpfung gestorben oder schlichtweg ermordet. Wir widmen sie auch den Menschen guten Willens, die hochherzig, mit unermüdlicher Tapferkeit und oft unter Einsatz Ihres Lebens, ihren Willen der Gewalt entgegengestellt und Widerstand geleistet haben bis ans Ende."
Faksimile der Notenhandschrift mit Schreibmaschinentyposkript. Ein Kompendium der Spieltechniken und Notationsweisen neuer Klaviermusik. Der Komponist und Musikologe Gösta Neuwirth wurde 1937 in Wien geboren. Er studierte und wirkte in Wien, Berlin, Graz, wieder Berlin. (www.musiklexikon.ac.at/ml/musik_N/Neuwirth_Familie.xml) Als Lehrer beeinflusste er eine lange Reihe heute namhafter Komponisten. Mit seiner Dissertation (1967) über die Oper Der Ferne Klang von Franz Schreker brachte er die Wiederentdeckung dieses seit der Nazizeit vergessenen Komponisten in Gang. Seit 2000 lebt er in Freiburg im Breisgau, wo er seine jahrzehntelangen Forschungen über das Zahlendenken seit der Antike bis zur Musik des 15. Jahrhunderts verfolgt. Interessierte können im Musikarchiv der Berliner Akademie der Künste die Skizzen und Autographe seines kompositorischen und wissenschaftlichen Werkes einsehen. (www.adk.de/de/archiv/) Diesem Fundus entstammen auch die Stücke der vorliegenden Ausgabe.
Dieses Buch ist für all jene, die das Bistro in Villingen vermissen.[...] Nach ein paar Jahren kommt die gebürtige Villingerin auf die Idee, mit dem kleinen Sohn wegzuziehen aus der Heimatstadt. Sie sehnt sich nach Abstand, nach neuen Welten und neuen Aufgaben, landet in Lörrach und leidet. „Das war finsterer Hotzenwald und ich fühlte mich einsam.“ Nach neun Monaten ruft Klaus Faller an, bittet sie, zurückzukommen.Gisela gibt dem Heimweh nach, das sie längst verspürt. Spätestens jetzt weiß sie ihre eigenen gastronomischen Erfahrungen zu schätzen, die hohe Verantwortung, die ihr mit der Leitung des Bistros anvertraut wurde, das tägliche Umgebensein von Menschen, die sie mögen und deren Sympathie sie erwidert. „All diese verschiedenen Leute zeigten mir ihre Zuneigung. Ich war wichtig für viele Menschen und fühlte mich gebraucht.“